KULTURPROJEKTE NIEDERRHEIN E.V. /// FÖRDERUNG REGIONALER VERNETZUNG AM NIEDERRHEIN


August bis Oktober 2018 | Muziek Biennale Niederrhein


 

Kulturprojekte Niederrhein e.V. präsentiert im Rahmen von Muziek Biennale Niederrhein 2018:


Eröffnung mit Eglė Sirvydytė
Sa., 01.09.2018 | 20:00 Uhr | Lokal Harmonie, Duisburg-Ruhrort (Harmoniestr. 41, 47119 Duisburg)

Sutartinės ///

Verbotene Litauische Lieder
Eglė Sirvydytė | Gesang, Gitarre, Klavier, Elektronik

  • So., 02.09.2018 | 18:00 Uhr | XOX-Theater, Kleve (Briener Straße 6-14, 47533 Kleve)
  • Mi., 05.09.2018 | 20:00 Uhr | Lokal Harmonie, Duisburg-Ruhrort (Harmoniestr. 41, 47119 Duisburg)
  • Do., 06.09.2018 | 19:00 Uhr | VHS und Musikschule Neukirchen-Vluyn (Hartfeldstr. 45, 47506 Neukirchen-Vluyn)
  • Fr., 07.09.2018 | 19:00 Uhr | Martinstift - Gebäude der Moerser Musikschule (Filder Straße 126, 47447 Moers)
  • Sa., 08.09.2018 | 18:00 Uhr | Tonhalle der Kreismusikschule Geldern (Weseler Str. 7, 47608 Geldern)

Reconnection ///

Musik | Text | Tanz
Achim Tang, Kontrabass | André Meisner, Saxophon | Irina Stegt, Tanz, Performance | Karolina Žernytė, Bewegung, Sinne | Ronnie Waldmann, Tanz | Rupert Seidl, Text | Samirah Al-Amrie, Tanz, Musik

  • Do., 20.09.2018 | 19:00 Uhr | Evangelische Kirche Wanheim (Friemersheimer Straße. 47249 Duisburg)
  • Fr., 21.09.2018 | 20:00 Uhr | VHS und Musikschule Neukirchen-Vluyn (Hartfeldstr. 45, 47506 Neukirchen-Vluyn)
  • Sa., 22.09.2018 | 20:00 Uhr | XOX-Theater, Kleve (Briener Straße 6-14, 47533 Kleve)
  • So., 23.09.2018 | 11:30 Uhr | St. Barbara Kirche Meerbeck (Donaustraße 120, 47443 Moers)

Forbidden Turkey ///

Vebotene Türkische Lieder
Deniz Mahir Kartal | Levent Gener | Gürsoy Tanç

  • Fr., 28.09.2018 | 19:00 Uhr | Hochschule Rhein-Waal, Campus Kleve (Foyer Hörsaalzentrum (Gebäude 1), Marie-Curie-Str. 1, 47533 Kleve)
  • Sa., 29.09.2018 | 19:00 Uhr | VHS und Musikschule Neukirchen-Vluyn (Hartfeldstr. 45, 47506 Neukirchen-Vluyn)
  • So., 30.09.2018 | 20:00 Uhr | Atelier SOF, Am Brustert 61, 47839 Krefeld Hüls
  • Mo., 01.10.2018 | 20:00 Uhr | Lokal Harmonie, Duisburg-Ruhrort (Harmoniestr. 41, 47119 Duisburg)
  • Di., 02.10.2018 | 19:00 Uhr | Grafschafter Museum im Moerser Schloss (Kastell 9, 47441 Moers)


Presse:
RP | "Eine Performance aus Musik und Tanz"
WAZ | "Musik-Biennale Niederrhein zu Gast in NV"
WAZ | "Verbotenes zum Nachdenken"
RP | "Musikbiennale umspielt die Verbote"
WR | "Jüdische Kultur vernetzt durch Musik und Tanz"
RP | "Verbotene türkische Lieder im Künstleratelier Sof"


GALERIE

Reconnection


Forbidden Turkey

© Fotos: Alexa Gnoss


 

Sutartinės ///

2018 Egle Sirvydyte 2
Polyphonische Sutartinės sind ein einzigartiges Beispiel für archaische Musikfolklore aus dem nordöstlichen Litauen. Weltweit gibt es nur wenige vergleichbare Beispiele, wie den mehrstimmigen Gesang der Pygmäen Zentralafrikas, Gesänge des Balkans, die Melanesiens Panflötenensembles oder die polyphonen Lieder des nordjapanischen Ainu. Das litauische Wort sutartinė („zustimmen“ oder „sich abstimmen“, „übereinstimmen“ mit jemandem) besitzt ethische als auch ästhetische Bedeutung. Sutartinės zeichnen sich durch ihre synkretistische Natur aus – es besteht eine enge Beziehung zwischen Worten, Musik und Bewegung. Die choreographischen Elemente sind archaischer Natur und wurzeln in der alten heidnischen Religion der baltischen Region. Die Gesänge waren immer ein innerer, spiritueller Ausdruck einer gemeinsam gelebten religiösen Tradition. Während der sowjetischen Repressionsperiode im 20. Jahrhundert wurden sie aufgrund ihrer vermeintlich systemgefährdenden Kräfte verboten. Internationale Anerkennung erhielten die Sutartinės im Jahr 2010 mit Aufnahme in die Liste des immateriellen Kulturerbes der UNESCO. Aktuell erfreuen sie sich großer Popularität in Litauen. Der Konzertabend gliedert sich in zwei Abschnitte: Nach dem Solokonzert der litauischen Sängerin Eglė Sirvydtė erhält das Publikum Gelegenheit zusammen mit der Künstlerin in den polyphonen Gesang einzustimmen und der spirituellen und verbindenden Kraft des gemeinschaftlichen Singens nachzuspüren.

 

Reconnection ///

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Die über 700 Jahre währende jüdische Kultur Litauens ist mit der Shoah untergegangen und nachträglich wurde die Erinnerung daran vernachlässigt. Seine Hauptstadt Vilnius, einst als „das Jerusalem des Ostens“ bekannt, ist längst ein Mythos vergangener Tage. Eine politische Aufarbeitung dieses verdrängten Kapitels der Landes-Historie stößt bei der jüngeren Generation auf nur wenig Interesse und unter der sowjetischen Okkupation wurde sie vollständig verdrängt. Um eine Wiederanbindung („Reconnection“) an aktuelle israelische Kulturimpulse anzustoßen, haben sich KünstlerInnen aus der Region Niederrhein mit KünstlerInnen aus Litauen und Israel im Vorfeld der Musik Biennale Niederrhein 2018 zu einer komplexen thematischen Auseinandersetzung verabredet.

Die sich über mehrfache Besuche im Rahmen der Städteparnerschaften Duisburg-Vilnius sowie Moers-Ramla herausgebildete Künstlergruppe will erste Impulse geben, Auseinandersetzung anregen, das Thema verstärkt ins öffentliche Bewusstsein bringen. Im Arbeitsprozess nähert sie sich in einer Art Laborsituation dem Thema und entwickelt Performances aus improvisierten Text- und Klangpassagen sowie choreografischen Elementen.

 

Forbidden Turkey ///

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Die Türkei, geographisch wie kulturgeschichtlich ein Brückenland zwischen Okzident und Orient, ist durch ein reiches multikulturelles Leben geprägt. Gegen Ende des Osmanischen Reiches und mit dem Beginn der republikanischen Kulturpolitik mischten sich orientalische mit europäischen Einflüssen. Kosmopolitische Züge trägt auch die türkische Musik. Verschiedene politische wie religiöse Strömungen und Lebenskonzepte manifestieren sich in der historischen Folklore sowie auch in den Popsongs der aktuellen Charts.

Zusammen mit Deniz Mahir Kartal und Levent Gener widmet sich der Musiker Gürsoy Tanç den Liedern seines Heimatlandes, die auf den „roten Listen“ der staatlichen Zensurbehörden stehen: darunter das sozialistische Arbeiterlied „Özgürlük“ (Freiheit) des prominenten Komponisten Zülfi Livaneli oder auch „harmlose“ Popsongs wie „Arkadaş“ (FreundIn) von Melike Demirağ und „Sarışınım“ (Meine Blondine) von Sezen Aksu, die wegen „zu westlicher, seichter, konsumierbarer“ Inhalte oder aufgrund der ethnischen Abstammung seiner Urheber verboten wurden. Der außergewöhnliche Lieder-Abend spürt der wechselvollen Geschichte vieler populärer türkischer Lieder nach und vermittelt tiefgreifende Einblicke in die jahrtausendealte Musikkultur des Schwellenlandes.

2018 Muziek Biennale Logos


mehr Infos: Website muziekbiennale